Sustainable Food Systems sind eines der zentralen Zukunftsthemen für Kommunen überhaupt – und sie spielen bislang kaum eine Rolle in der Diskussion. Dies ist in anderen Ländern anders und dies gilt es auch in Deutschland zu ändern. Denn:
Die Ernährung ist ein zentraler Faktor zur Erreichung der Klimaneutralität.
Nach allgemeiner Einschätzung wird mehr als ein Drittel der von Menschen globalen Treihausgasemissionen durch die Produktion, Verarbeitung und Verpackung von Lebensmitteln verursacht. Perspektive von produktionsbasierte auf konsumbasierte Betrachtung ändern.
Das Thema ist im öffentlichen, vor allem aber politischen und administrativen Bewusstsein und Handeln bislang (zu) wenig präsent!
Verschärfend kommt hinzu, dass es sich bei dem Thema um ein „wicked problem“ handelt, das praktisch nur im Verbund der verschiedenen Akteure (Konsumenten/Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik) erfolgreich gestaltet werden kann.
Im Vergleich zur Mobilitäts- und Energiewende spielt die Ernährungswende, insbesondere in Deutschland, nahezu keine Rolle.
Die mag auch daran liegen, dass das Thema in seiner „organisationalen Wahrnehmung“ völlig zersplittert ist, da es die Dimensionen Ernährung, Gesundheit und Klima verbindet, die alle in ihren jeweiligen Siloverwaltungen „gehütet und gepflegt“ werden. Wenn die Steuerungsfähigkeit nicht grundsätzlich in Frage gestellt wird. Allein dies ist ein Hinweis auf die Reformnotwendigkeit der öffentlichen Verwaltung hin zu einem Denken und Agieren im Verbund. Einer Steuerung in horizontaler statt hierarchischer Haltung.
Die Kommunen sind auch bei der Ernährungswende und der Gestaltung von „Sustainable Foodsystems“ zentrale Akteure.
Dies wird durch die zunehmenden Aktivitäten und Programme auf EU-Ebene, in anderen Staaten (Skandinavien, Niederlande, Schweiz, Italien, etc.).
Ein wichtiges Element bei der Gestaltung von „Sustainable Food Systems“ spielt die Digitalisierung (Stichwort „Food Code“).
Vorreiter ist hier u.a. Israel, aber auch Initiativen wie der Berliner Food Campus, verbinden die Startup-Szene mit dem Thema.
Kommunen benötigen ein Gesamtbild des Ökosystems „Sustainable Food Systems“, um die Ansatzpunkte zu identifizieren.
Diese Fragestellungen und die Entwicklung von passgenauen Ansätzen zum Aufbau organisational smarter, nachhaltiger und transversalen urbaner Food Systems wird sich zu einem zentralen Arbeitsfeld der Strategiemanufaktur entwickeln.