Am Vorabend des COP21-Gipfel in Paris fand an der Evangelischen Akademie in Meißen ein EKD-Forum statt, das sich der Frage widmete, wo Umsetzungsbarrieren für die allseits als wichtig anerkannten Klimaziele liegen.
Die Strategiemanufaktur war durch ihren Gründer und Geschäftsführer, Oliver Will, vertreten. Gemeinsam mit anderen Vertretern der Praxis, u.a. des österreichischen Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, berichtete er von seinen Erfahrungen mit Blockademechanismen in strategischen Transformationsprozessen sowie Ansätzen zu deren Überwindung.
In der Abschlussdokumentation heißt es:
Die von Will formulierte Folgerung: „Es existieren optimale Teillösungen, aber nur suboptimale Gesamtlösungen!“ spielte im Lauf der Tagung immer wieder eine wichtige Rolle. Neue Themen werden immer konservativ behandelt! Inhaltliches wird mehr berücksichtigt, als die Frage der Organisation. Selten werden daher die Fragen in einen größeren Kontext gestellt und beantwortet: Wie können wir ‚das‘ machen? Wie können wir etwas verändern?
Auch das Gutachten des WBGU „Welt im Wandel“ enthält nur wenige Aussagen zu Organisation und Struktur. Will betont, dass mit den Ideen/ Grundsätzen/ Einstellungen des 19. Jahrhunderts nicht die Probleme des 21. Jahrhunderts gelöst werden können. „Man muss nicht über, sondern mit dem anderen sprechen“. Wir brauchen „transversale Vernunft“ und Sichtweisen. Entwicklung solle (anders als z.B. in den 1990er Jahren) von dem – und mit dem Bürger entwickelt werden. In der Praxis von Ministerien und Kirchen(-verwaltungen) wird oft nach dem Motto gehandelt: wir hören verschiedene Interessen und entscheiden (und wissen auch), was gut ist. Zu wenig wird gefragt: Wollen die Menschen das? Ein Kulturwandel hin zu einem trans-sektoralen Zugang und zu einer zielorientierten Akteurs-Netzwerksteuerung ist notwendig.