Gemeinschaftswerk Engagement – das Programm Engagierte Stadt

Die Gestaltung von wirksamen Förderprogrammen ist ein Schwerpunkt der Arbeit der Strategiemanufaktur. Dies bezieht sich nicht nur auf die Frage aus welcher Perspektive Förderprogramme entwickelt werden: aus einer FÜR-Perspektive oder einer MIT-Perspektive in einem Prozess, der als Co-Design bezeichnet werden kann.

Hinzu treten zwei andere entscheidende Dimensionen: es sind dies die Gestaltung der Trägerschaft und der Aufbau von nachhaltigen Strukturen vor Ort. Mit Blick auf diese beiden Dimensionen ist das Programm Engagierte Stadt ein Pionier-Programm.

Es besitzt eine trisektorale Trägerstruktur, die das Programm auch gemeinsam finanziert. Das Konsortium besteht aktuell aus dem Bundesfamilienministerium, großen Stiftungen und Unternehmen. Zum zweiten ist es das Ziel des Programms, nicht einzelne Projekt zu fördern, die dann häufig als „Projektruinen“ enden, sondern einen neuen Kooperationsmodus im Akteursnetzwerk vor Ort zu initiieren und aufzubauen.

Auf diese Art werden neue Engagement-Systeme geschaffen, die auch als „Engagement-Ökosysteme“, bezeichnet werden können. Diese Systeme erhalten ihre Lebendigkeit durch die neuen Balancen, die vor Ort aus der Symbiose der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Sektoren – Verwaltung und Politik, Zivilgesellschaft, Unternehmen und anderen Akteuren – entstehen.

Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die Haltung als Kooperationskompetenz, sie ist die Voraussetzung eines erfolgreichen Gemeinschaftswerks auf Augenhöhe ist. Schon 2012 schrieb Oliver Will zur Frage der Gemeinschaftswerke:

Die fragmentierte Gesellschaft, hybride Organisationsstrukturen und eine sich verändernde Produktion öffentlicher Güter oder Gemeinschaftswerke (z.B. für die Energiewende) erfordern eine spezifische, auf Kooperation hin angelegte Form der Haltung, um zukunftsfähig zu bleiben.“

Das seit 2015 bestehende Programm soll ab 2020 in eine neue Förderphase eintreten. Welche Aspekte und Fragen hierbei besonders berücksichtigt werden sollten war Gegenstand einer Analyse und Konzeptentwicklung der Strategiemanufaktur für die Träger.

Das Programm Engagierte Stadt (PES):

Engagierte Stadt ist ein gemeinsames Förderprogramm von sechs Stiftungen und der Bundesregierung. Das Programm unterstützt den Aufbau dauerhafter Kooperationen vor Ort, anstatt – wie üblich – einzelne Projekte zu finanzieren.

Dafür stellt das Programm finanzielle Mittel, Vernetzungs- und Qualifizierungsangebote zur Verfügung. Das wichtigste Merkmal des Programms Engagierte Stadt ist das gemeinsame Lernen der teilnehmenden Organisationen und Kooperationen aus ganz Deutschland.

In zwei Programmphasen mit einer Laufzeit von insgesamt fünf Jahren investieren die Träger mehr als
5 Millionen Euro. Für das Programm konnten sich im Jahr 2015 zivilgesellschaftliche Organisationen aus Kommunen mit 10.000 bis 100.000 Einwohnern bewerben. 50 Städte gingen an den Start, 47 sind derzeit an Bord.

Träger des Programms Engagierte Stadt sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bethe-Stiftung, die Bertelsmann Stiftung, die Breuninger Stiftung, die Joachim Herz Stiftung, die Körber- Stiftung und die Robert Bosch Stiftung. Weitere Gründungsmitglieder waren die BMW Stiftung Herbert Quandt, die Generali Deutschland AG und die Herbert Quandt-Stiftung.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert